Donnerstag, 25. August 2011

Was ist ein Rhetograph? Und wann wurde das Notebook für die Rhetorik erfunden?


Duris (griech. Vasenmaler,
6. Jhd. v. Chr.):  Mann mit Wachstafel

Rhetograph“ (etwa: Rhetorikschreiber) ist ein fingierter Lexikonartikel im Historischen Wörterbuch der Rhetorik (Band 7). Eine Abbildung zeigt das Vasenbild eines griechischen Epheben, der eine aufklappbare Schreibtafel auf den Knien hält, die vom Artikel als eine frühe Form des elektronischen Notebooks interpretiert wird. Der Artikel diskutiert mögliche Benennungsformen (Rhetograph, Rhetocheirograph, Leptograph) und begegnet phantasievoll dem antizipierten Einwand, die Antike habe noch über keine Elektrizität verfügt.
Es ist offensichtlich, dass Rhetograph v. a. eine Selbstbezeichnung der im Lexikon vereinten Rhetorikforscher ist.

Dienstag, 23. August 2011

Loriot ist tot

Deutschlands berühmtester Humorist Loriot ist tot. Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Vicco von Bülow hieß, starb am Montagabend im Alter von 87 Jahren.


Sein Beitrag zur Rhetorik wird unvergessen bleiben.


Die Bundestagsrede


Foto: www.loriot.de




Meine Damen und Herren, Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch – ohne darumherumzureden – in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Standpunkt in wenige Worte zusammenfassen: Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es, was wir unseren Wählern schuldig sind, drittens, die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines zukunftsweisenden Parteiprogramms.

Wer hat denn, und das muss vor diesem hohen Hause einmal unmißverständlich ausgesprochen werden. Auch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich in keiner Weise ... Das kann auch von meinen Gegnern nicht bestritten werden, ohne zu verkennen, dass in Brüssel, in London die Absicht herrscht, die Regierung der Bundesrepublik habe da – und, meine Damen und Herren ...warum auch nicht? Aber wo haben wir denn letzten Endes, ohne die Lage unnötig zuzuspitzen? Da, meine Damen und Herren, liegt doch das Hauptproblem. – Bitte denken Sie doch einmal an die Altersversorgung. Wer war es denn, der seit 15 Jahren, und wir wollen einmal davon absehen, dass niemand behaupten kann, als hätte sich damals – so geht es doch nun wirklich nicht!

Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Fragen des Umweltschutzes, und ich bleibe dabei, wo kämen wir sonst hin, wo bleibe unsere Glaubwürdigkeit? Eins steht doch fest und darüber gibt es keinen Zweifel. Wer das vergißt, hat den Auftrag des Wählers nicht verstanden. Die Lohn- und Preispolitik geht von der Voraussetzung aus, dass die mittelfristige Finanzplanung und im Bereich der Steuerreform ist das schon immer von ausschlaggebender Bedeutung gewesen ....

Meine Damen und Herren, wir wollen nicht vergessen, draußen im Lande und damit möchte ich schließen. Hier und heute stellen sich die Fragen, und ich glaube, Sie stimmen mit mir überein, wenn ich sage...Letzten Endes, wer wollte das bestreiten! Ich danke Ihnen .....

Dienstag, 2. August 2011

Darf man das?

Beim umstrittenen Schlichtungsverfahren geriet Schlichter Heiner Geißler am Freitag 30.07.2011) auf einen gefährlichen rhetorischen Knüppeldamm. Während des verbissen geführten Schlagabtausches ließ er sich dazu hinreißen, die Projektgegner zu fragen, ob sie denn gar den totalen Krieg zu wollen. In einem Interview des Deutschlandfunks heutemorgen wurde ihm vorgeworfen, dass er damit Gefahr läuft, eine Aussage von Joseph Goebbels zu bagatellisieren. Geißler sprang mit voller Wucht in einen rhetorischen Fettnapf. Denn er tat dann auch noch, als ob er den tatsächlichen historischen Kontext dieses Zitates nicht kennen würde.

Foto: www.heiner-geissler.de
Nun haben wir aber schon in der Schule gehört, dass der Aufruf zum totalen Krieg aus der berüchtigten Sportpalastrede vom 18.02.1943 stammt, die als rhetorisches Paradebeispiel der NS-Propaganda gilt. Der Demagoge Goebbels versuchte damit, die Deutschen aus dem Stimmungstief nach dem Stalingrad-Debakel zu holen und sie davon zu überzeugen, trotz der bereits deutlich absehbaren Niederlage den Zweiten Weltkrieg weiterzuführen.

Ihr starrsinniges Verhalten im Interview ist peinlich, Herr Geißler. Das schadet der Sache. Wenn man schon in einen rhetorischen Fettnapf springt, sollte man wenigsten versuchen, die Spritzer wieder aufzuwischen.

Sonntag, 17. Juli 2011

Von unseren Politikern lernen ...?

Der Politiker Peer Steinbrück MdB (64) wurde am 20. Mai 2011 mit dem Cicero Rednerpreis des Verlages für die Deutsche Wirtschaft ausgezeichnet.
http://www.cicero-rednerpreis.de/


Und warum guckt er denn so böse?