Samstag, 9. Mai 2015

Lehrstunde ohne erhobenen Zeigefinger

Über den Verband der Redenschreiber deutscher Sprache
Berlin, 8. Mai 2015

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes haben Bundestag und Bundesrat gemeinsam der Opfer der NS-Diktatur gedacht. Hauptredner der Gedenkveranstaltung war der Historiker Prof. Dr. Heinrich August Winkler. Der Präsident des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), Dr. Vazrik Bazil, wertet die Rede Winklers als „eine Lehrstunde ohne erhobenen Zeigefinger. Winkler erklärt die Geschichte und zieht seine Schlüsse. Er spricht dabei zu einem Volk, das den 8. Mai längst als Tag der Befreiung anerkannt hat.

An dieser Stelle musste Winkler - anders als noch Richard von Weizsäcker - keine Überzeugungsarbeit leisten.“ Deshalb orientierte sich Winklers Mahnung daran, welche Lehren aus der Vergangenheit heute wichtig seien: Es kann weder einen Schlussstrich unter die Vergangenheit geben, noch darf der Holocaust tagespolitisch instrumentalisiert werden, da dies auf eine Banaliserung hinausläuft. Dr. Vazrik Bazil: „Winklers Rede im Bundestag wäre ohne den Denkprozess, den Richard von Weizsäcker mit seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes angestoßen hat, wahrscheinlich so nicht möglich gewesen. Das ist ein schönes Beispiel dafür, was Reden auch über Jahrzehnte hinweg bewirken können."

Über den VRdS

Der VRdS wurde 1998 gegründet. Er plädiert für lebendige und verständliche Reden, mit denen Informationen und Botschaften glaubwürdig vermittelt werden. Dem Verband gehören derzeit rund 460 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie liefern Redemanuskripte und Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie private Auftraggeber und ehrenamtliche Mandatsträger.

Weitere Informationen:
Verband der Redenschreiber deutscher Sprache
Jacqueline Schäfer, Pressesprecherin
Konstanzer Straße 8
10707 Berlin
Telefon (030) 788 940 92
presse@vrds.de
www.vrds.de