Sonntag, 7. Januar 2018

Die Geschichte von der großen Rede

Stefan Heym - Eröffnungsrede als Alterspräsident im Deutschen Bundestag


- 1913 in Chemnitz geboren
- emigrierte 1933 aus Deutschland in die USA
- nimmt 1944 als Sergeant für psychologische Kriegsführung in der US-Army an der Invasion in der Normandie teil
- verlässt 1952 aus politischen Gründen die USA
- siedelt 1953 in die DDR über
- wird 1954 Mitglied im Vorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes
- schreibt viele Aufsehen errregende Bücher und kollidiert immer öfter mit dem DDR-Regime
- 1976 Mitunterzeichner des Protestes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann
- gehört 1989 zu den Initiatoren der Resolution "Für unser Land"
- hält am 04.11.1989 auf dem berliner Alexander-Platz vor mehr als 500.000 Demonstranten eine Rede über "den neuen, den besseren Sozialismus in der DDR"
- gewinnt 1994 ein Bundestagsmandat für die PDS
- am 15.12.2006 verstorben

(Quelle: http://www.stefan-heym.de/biografie.html)

Am 10.11.1994 soll Stefan Heym als Alterspräsident die Eröffnungsrede im Bundestag halten. Am Abend davor erhält er Kenntnis von einem denunzierenden Dokument, das grade bei den Abgeordneten zirkuliert: Ein Bericht über Heyms Kontakt zu Oberst Heine, Stasi, wegen Republikflucht des Herrn Brandt, Mitglied der Bezirksleitung der SED, der Heym zum "Täter" stempeln soll. Heym findet in seinen Akten nichts dergleichen. Vor seiner Rede bringt ihm ein Vertreter der Gauck-Behörde die echten Unterlagen...


Vgl. Stefan Heym: Immer sind die Männer schuld. btb-Verlag, München 2004, S. 153 ff.