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Zur Veröffentlichung meines Manuskriptes zur rhetorischen Kommunikation (vgl.Post 30.04.25) suche ich jemanden, der mir eine kurze Einweisung (ggf. per Zoom) zu WORDPRESS geben kann.
In diesem BLOG möchte ich meinen StudentInnen, SeminarteilnehmerInnen und anderen Interessenten rhetorische Blitzlichter anbieten und mit ihnen darüber diskutieren. Die angeführten Redebeispiele stimmen nicht immer mit der Auffassung des Bloggers überein, sondern sollen vor allem zum "rhetorischen" Nachdenken anregen. Seit 2019 ist Dr. Wilhelm Rettler Partner dieses Blogs. Er widmet sich vor allem der Logik als klassischem Geschwisterkind der Rhetorik.
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Zur Veröffentlichung meines Manuskriptes zur rhetorischen Kommunikation (vgl.Post 30.04.25) suche ich jemanden, der mir eine kurze Einweisung (ggf. per Zoom) zu WORDPRESS geben kann.
Eulenspiegel Verlag, Berlin 1984 |
Ambrose Bierce (1842 - 1914) stand in der amerikanischen Literatur in einer Reihe mit Könnern wie Edgar Allan Poe, Ernest Hemmingway oder Markt Twain. Geistvoll, treffend und originell konzentrierte er sich vor allem auf Aphorismen , d.h. prägnant formulierte Sinnsprüche, in denen mit Weisheit und Witz Erfahrungen formuliert werden.
Seine alphabetische Sammlung von ca. 300 herzhaften Aphorismen ist ein brilliantes Beispiel dafür:
Mit Bezug auf die Kommunikation herausgezogene, alphabetisch geordnete Beispiele:
Admiral: der Teil eines Kriegsschiffes, der das Reden besorgt - das Denken übernimmt die Galionsfigur.
Beifall: Echo einer nichtssagenden Bemerkung
Connaiseur: Spezialist, der alles über etwas und nichts über alles andere weiß (connaitre franz. - kennen)
Diskussion: eine Methode, andere in ihren Irrtümer zu bestärken
Ermutigen: einen Narren in einer Torheit zu bestärken, die ihm bereits schadet
Fabel: kurze Lüge zur Veranschaulichung einer wesentlichen Wahrheit
Glückwunsch: Artigkeit der Missgunst
Höflichkeit: die angenehemste Form der Heuchelei
Intelligenz: Gehirnsekretion, die dazu befähigt, ein Haus von einem Pferd anhand des Daches zu unterscheiden
Jury: mehrere von einem gericht benannte Personen, die den Recjhtsanwälten helfen, das Recht nicht in Gerechtigkeit ausarten zu lassen
Konsultieren: die Zustimmung eines anderen zu etwas einholen, was bereits entschieden ist
Langweiler: jemand, der redet, wenn er zuhören soll
Mensch: ein Lebwesen, so angetan von Illusionen über sich, dass es völlig vergisst, was es eigentlich sein solte
Nörgler: jemand, der unsere Arbeit kritisiert
Optimismus: die Lehrmeinung oder der Glaube, wonach alles schön ist(das Hässliche eingeschlossen), alles gut (vor allem das Schlechte) und alles richtig (insbesondere das Falsche)
Planen: sich den Kopf zerbrechen, wie man am besten ein zufälliges Ergebnis erzielt
[Quatsch = rhetorische Redundanz]
Rhetorik: Verschwörung von Wort und Tat zum Betrug am Verstand
Sprache: Musik zur Verzauberung der Schlangen, die einen fremden Schatz hüten
Tagebuch: tägliche Aufzeichnung über jenen Abschnitt aus dem eigenen Leben, den man sich selber ohne Erröten mitteilen kann
Unterhaltung: Jahrmarkt minderer geistiger Erzeugnisse, wobei jeder Aussteller so auf die Anordnung seiner eigenen bedacht ist, dass er die des Nachbarn nicht zur Kenntnis nimmt
Vernünftig: für Überredung, Warnung und Ausrede zuänglich
Wahrheit: gelungene Mischung von Erwünschtem und äußerer Erscheinung
[X und Y = ?]
Zyniker: ein Lump, dessen unzulängliches Sehrvermögen die Dinge sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten
Ein Sammelsurium zur rhetorischen Kommunikation von A wie Aristoteles bis Z wie Zwischenruf
Auf welche drei Arten macht Copilot komplexe Themen leicht verständlich?
Copilot hat verschiedene Strategien, um komplexe Themen zugänglich und verständlich zu machen. Hier sind drei Wege:
Schritt-für-Schritt-Erklärung: Copilot zerlegt schwierige Konzepte in kleinere, verständliche Teile. So wird jedes Element klarer, bevor die Gesamtheit des Themas betrachtet wird.
Visualisierung und Analogien: Ich nutze anschauliche Beispiele, Analogien oder Metaphern, die sich leicht mit bekannten Ideen oder Alltagserfahrungen verknüpfen lassen. Dies hilft, abstrakte Konzepte greifbarer zu machen.
Anpassung an das Wissen des Nutzers: Copilot passt die Antworten an deinen Wissensstand an und verwendet einfache Sprache, wenn nötig, oder liefert detaillierte Analysen für tiefere Verständnisse.
Das Ziel ist es, dir nicht nur Informationen bereitzustellen, sondern dir auch zu helfen, sie intuitiv zu begreifen. Was möchtest du besser verstehen?
Nachhaltige Leseempfehlung
wird, nach überwundener erster Scheu,
man sich bald davon angezogen fühlen.
Jacob Grimm
Deutsche Übersetzungshilfen:
... sind sowieso immer die anderen schuld,
... sind die oben so was von doof,
... war früher (fast) alles besser,
... ist mir Politik ohnehin scheißegel,
... stehen in der Zeitung sowies nur Lügen und Scheißhausparolen,
... sage ich dazu überhaupt nichts mehr.
Eröffnung des neuen Bundestages durch den Alterspräsidenten
Gregor Gysi war das anerkannte Rhetorik-Talent des vorangegangenen Bundestages. Auch ich war immer Fan der linken Ikone als Redner im Bundestag und in der Öffentlichkeit. Auch seine rhetorischen Publikationen wie z.B. "Was Politiker nicht sagen ... weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht" (2022) oder "Es gibt eine Pflicht zur Übersetzung. Über Rhetorik in der Politik" (2010) habe ich begeistert verschlungen.
Nun hätte er mit seiner Rede als Alterspräsident diesen Nimbus der rhetorischen Krönung weiter festigen können. Aber das ist ihm nicht so richtig gelungen. Es begann schon damit, dass er unerwartet das Prinzip der freien Rede verließ, und mit sichtlicher Aufregung eine Manuskriptrede mit wenig Blickkontakt hielt. Sehen wir uns die Einschätzung des Spieltheoretikers Professor Rieck dazu an:
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https://www.youtube.com/watch?v=n7kdvg5VWrk&t=393s |
1. Keiner kann alles immer bestens, selbst Gysi hat seine "Murphie-Tage" (gebrauchte Tage).
2. Üben, üben, üben. Freies Reden ist mehr als nur das Salz in der Suppe.
3. Man kann nicht nicht kommunizieren (Paul Watzlawick). Was hat Gysi an diesem Tage so verunsichert?
Endlich wird das Wort Rhetorik wieder mal in einen positiven Kontext gestellt. Es ist zwar kein klassoscher Filibuster, weil es nicht darum ging, weil es nicht um die Verzögerung eines Gesetzesvorhabens ging. Aber eine ungewöhnliche Rede in einer ungewöhnlichen Zeit hat schon ihren Reiz. Trump hat der Redekunst noch nie einen guten Dienst geleistet. Er hat sozusagen ein Zerrbild daraus gemacht. Um so mehr beglückwünsche ich Senator Booker, den ich zwar nicht kenne und bisher nichts von ihm gehört habe, für seine sportliche Leistung mit Esprit.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-rede-senat-booker-100.html:
"Ich erhebe mich heute Abend, weil ich ehrlich glaube, dass unser Land sich in einer Krise befindet", sagte Booker zu Beginn seiner Rede. Dies seien keine normalen Zeiten. "Und sie sollten im Senat der Vereinigten Staaten nicht als solche behandelt werden. Die Bedrohungen für das amerikanische Volk und die amerikanische Demokratie sind ernst und dringend, und wir alle müssen mehr tun, um ihnen entgegenzutreten."
Am Dienstag wirkte der Senator schon sichtlich erschöpft und lehnte sich bisweilen ans Pult, während er unter anderem die Kürzungen thematisierte, die die Abteilung für Regierungseffizienz des Trump-Beraters Elon Musk vorantreibt. Der Senator und frühere Präsidentschaftsbewerber kritisierte die radikalen Kürzungen des Staatsapparats mit der Entlassung von Tausenden Angestellten des öffentlichen Dienstes.
Booker warf Trump auch vor, immer mehr Macht an sich zu reißen und damit die US-Demokratie zu gefährden. Er sprach dabei von einem verfassungswidrigen Vorgehen Trumps. "In nur 71 Tagen hat der Präsident der Vereinigten Staaten der Sicherheit der Amerikaner, der finanziellen Stabilität, den Grundlagen unserer Demokratie so viel Schaden zugefügt", sagte der demokratische Senator, der in der Kongresskammer den Bundesstaat New Jersey vertritt.
Die USA befänden sich in einem entscheidenden Moment moralischer Entscheidungen. "Es geht nicht um links oder rechts. Es geht um richtig oder falsch", appellierte Booker an den Senat.
Rhetorische Kommunikation = Reden + Zuhören + Reden + Zuhören + ...
Bernhard Pörksen: Zuhören. Die Kunst, sich der Welt zu öffenen. Carl Hanser Verlag, 2025
"Wirkliches Zuhören ist gelebte Demokratie im Keinen, Anerkennung und Akzeotanz von Verschiedeneheit, Suche nach dem Verbindenden, KLärung des Trennenden, gemeinschaftliche Erkudnung einer Welt, die überhaupt erst im Miteinnder-Reden und Miteinander-Zuhören entsteht."
Mit Hilfe von Copilot |
"Nach dem Allzeithoch zur Bundestagswahl 2021 sind die Wahlprogramme 2025 wieder etwas kürzer, so die Auswertung der Universität Hohenheim in Stuttgart. „Hier macht sich die knappere Zeit für den Wahlkampf und seine Vorbereitung bemerkbar“, urteilt Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider.
Insgesamt seien die Programme zur aktuellen Wahl etwas verständlicher als 2021. Sie blieben aber nach wie vor nur schwer verständlich. In diesem Jahr erschweren Bandwurmsätze mit bis zu 69 Wörtern (Bündnis Sahra Wagenknecht), Wortungetüme wie „Telekommunikationsnetzausbaubeschleunigungsgesetz“ (FDP) und Fachbegriffe wie „Small Modular Reactors“ (CDU/CSU), „Quick-Freeze“ (Grüne) oder „Catcalling“ (SPD) für viele Laien die Verständlichkeit.
Das formal verständlichste Programm legt die CDU/CSU vor, das formal unverständlichste Programm stammt von der AfD. Bündnis Sahra Wagenknecht und die AfD verwenden die populistischste Sprache."
Populistische Sprache bei BSW und AfD am häufigsten
"Außerdem haben die Hohenheimer Forscherinnen und Forscher die Verwendung populistischen Vokabulars untersucht. Dabei verwendeten sie die Anti-Elitismus-Dimension von Rooduijn und Pauwels (2011), die sie mithilfe eines Sprachmodells untersuchen.
Demnach weisen die aktuellen Programme im Verhältnis zu früheren Wahlen einen mittleren Grad an sprachlichem Populismus auf: 3,5 Prozent der Sätze aus den Wahlprogrammen werden von dem Modell als „anti-elitistisch“ klassifiziert. Sprachlich am populistischsten schreibt 2025 das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 9,3 Prozent anti-elitistischen Sätzen, gefolgt von der AfD mit 7,1 Prozent sowie der Links-Partei mit 5,5 Prozent.
Die im Schnitt seit 1949 am wenigsten populistischen Wahlprogramme schreiben die Unions-Parteien (2,2 %) und die FDP (2,1 %). Das dürfte vor allem daran liegen, dass sie besonders häufig an Regierungen beteiligt waren und insofern häufig die politische Elite darstellten, die mit dem von den Forschenden gemessenen Anti-Elitismus kritisiert wird.
„In der Langzeitbetrachtung sind Parteien mit zunehmenden Alter eher weniger anti-elitistisch geworden. Das beste Beispiel hierfür sind die Grünen, deren Wahlprogramm 1983 einen Anteil anti-elitistischer Sätze von 8,9 Prozent aufweist. Dieser Anteil ist über die Jahre stetig gesunken und liegt heute bei 0,6 Prozent“, sagt Dr. Claudia Thoms."
(Ebenda)