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"Nach dem Allzeithoch zur Bundestagswahl 2021 sind die Wahlprogramme 2025 wieder etwas kürzer, so die Auswertung der Universität Hohenheim in Stuttgart. „Hier macht sich die knappere Zeit für den Wahlkampf und seine Vorbereitung bemerkbar“, urteilt Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider.
Insgesamt seien die Programme zur aktuellen Wahl etwas verständlicher als 2021. Sie blieben aber nach wie vor nur schwer verständlich. In diesem Jahr erschweren Bandwurmsätze mit bis zu 69 Wörtern (Bündnis Sahra Wagenknecht), Wortungetüme wie „Telekommunikationsnetzausbaubeschleunigungsgesetz“ (FDP) und Fachbegriffe wie „Small Modular Reactors“ (CDU/CSU), „Quick-Freeze“ (Grüne) oder „Catcalling“ (SPD) für viele Laien die Verständlichkeit.
Das formal verständlichste Programm legt die CDU/CSU vor, das formal unverständlichste Programm stammt von der AfD. Bündnis Sahra Wagenknecht und die AfD verwenden die populistischste Sprache."
Populistische Sprache bei BSW und AfD am häufigsten
"Außerdem haben die Hohenheimer Forscherinnen und Forscher die Verwendung populistischen Vokabulars untersucht. Dabei verwendeten sie die Anti-Elitismus-Dimension von Rooduijn und Pauwels (2011), die sie mithilfe eines Sprachmodells untersuchen.
Demnach weisen die aktuellen Programme im Verhältnis zu früheren Wahlen einen mittleren Grad an sprachlichem Populismus auf: 3,5 Prozent der Sätze aus den Wahlprogrammen werden von dem Modell als „anti-elitistisch“ klassifiziert. Sprachlich am populistischsten schreibt 2025 das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 9,3 Prozent anti-elitistischen Sätzen, gefolgt von der AfD mit 7,1 Prozent sowie der Links-Partei mit 5,5 Prozent.
Die im Schnitt seit 1949 am wenigsten populistischen Wahlprogramme schreiben die Unions-Parteien (2,2 %) und die FDP (2,1 %). Das dürfte vor allem daran liegen, dass sie besonders häufig an Regierungen beteiligt waren und insofern häufig die politische Elite darstellten, die mit dem von den Forschenden gemessenen Anti-Elitismus kritisiert wird.
„In der Langzeitbetrachtung sind Parteien mit zunehmenden Alter eher weniger anti-elitistisch geworden. Das beste Beispiel hierfür sind die Grünen, deren Wahlprogramm 1983 einen Anteil anti-elitistischer Sätze von 8,9 Prozent aufweist. Dieser Anteil ist über die Jahre stetig gesunken und liegt heute bei 0,6 Prozent“, sagt Dr. Claudia Thoms."
(Ebenda)
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