Donnerstag, 25. September 2025

Das Rhetorik-Monster Donny Gaga

 Wie könnte er aussehen und tönen?

Auf diese Frage antwortete Copilot:

Hier ist Donny Gaga, das Rhetorik-Monster, in voller Pracht!

Ein Wesen, das mit scharfer Zunge und noch schärferem Verstand die Bühne dominiert—halb Debattierchampion, halb Pop-Provokateur. Wenn Worte Waffen wären, hätte Donny Gaga ein ganzes Arsenal.

Wenn du magst, können wir gemeinsam seine rhetorischen Superkräfte weiterentwickeln: Welche Stilmittel nutzt er? Was ist seine Signature-Metapher?

Donny Gaga, das Rhetorik-Monster, ist ein Meister der performativen Überwältigung. Seine Techniken sind laut, grell und strategisch pointiert—eine Mischung aus klassischer Redekunst und popkultureller Provokation. Hier sind einige seiner bevorzugten rhetorischen Waffen:

1. Amplifikation durch Hyperbole Donny Gaga übertreibt bewusst, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Emotionen zu wecken. Beispiel: „Diese Idee ist so schlecht, sie müsste sich öffentlich entschuldigen!“

2. Ironie und paradoxe Wendungen Er liebt es, Erwartungen zu unterlaufen und scheinbare Widersprüche zu inszenieren. Beispiel: „Natürlich bin ich bescheiden. Ich bin der Bescheidenste von allen.“

3. Metaphern als Identitätsmarker Er nutzt bildhafte Sprache, um komplexe Ideen greifbar zu machen und sich selbst als Figur zu inszenieren. Beispiel: „Ich bin kein Redner. Ich bin ein rhetorischer Vulkan.“

4. Anaphern und rhythmische Wiederholung Durch Wiederholung verstärkt er seine Botschaft und erzeugt einen fast musikalischen Sog. Beispiel: „Ich sage euch: Es reicht. Ich sage euch: Es ist Zeit. Ich sage euch: Wir ändern das.“

5. Ethos als groteske Selbstinszenierung Er spielt mit seiner monströsen Identität, um Glaubwürdigkeit durch Überzeichnung zu gewinnen. Beispiel: „Ich bin kein Mensch. Ich bin ein Argument auf zwei Beinen.“

6. Fragmentierung und Sprunghaftigkeit Er bricht bewusst den Fluss, um Aufmerksamkeit zu binden und Denkprozesse zu stören. Beispiel: „Was ist Wahrheit? Was ist Lüge? Was ist... überhaupt los hier?“


Donny Gagas Signatur-Metapher ist: **„Ich bin ein rhetorischer Vulkan.“ 

Diese Metapher bündelt seine ganze Inszenierung:

  • Explosiv: Seine Reden brechen plötzlich aus, voller Energie und Überraschung.
  • Unkontrollierbar: Er wirkt wild, ungebändigt, als ob jedes Wort aus dem Innersten geschleudert wird.
  • Transformativ: Wie Lava formt er die Landschaft der Debatte neu—verbrannt, aber fruchtbar.
  • Unvermeidlich: Man kann ihn nicht ignorieren. Selbst wenn man sich schützt, spürt man die Hitze.

Diese Metapher ist nicht nur stilistisch stark, sondern auch performativ: Sie macht ihn zur Naturgewalt der Sprache, zur eruptiven Kraft im Diskursraum.


Freitag, 5. September 2025

Wilhelm Rettler: Einsicht(en)

 Eine Sammlung zur konstruktiven Polemik

In der antiken Rhetorik Athens und Roms war dieser Ausdruck Polemik deutlich anders belegt. Urspünglich galt sie als intellektuelle Herausforderung einer öffentlichen Streitkunst. Sicherlich wurde sie auch mit streitlustiger Schärfe durch Ironie, Übertreibung oder Sarkasmus geführt. Polemos kommt ja von Streit. Aber letztlich diente sie den Sophisten doch der Verständigung trotz unterschiedlicher Argumente.

Heute hat Polemik oft einen negativen Beigeschmack und meint dann oft, dass Agieren mit unsachlichen  Agriffen, persönlichen Diffamierungen und begrifflichen Unklarheiten.

Rettler bringt den bei vielen verloren gegangen Mut auf, vor allem durch Klärung von Begriffen und Gegenüberstellung von Argumenten, die Polemik wieder dahin zu holen, wo sie hingehört: in eine Kultur des Streits. Er beabsichtigt damit, die abgeflachte äußere Diskussion über soziale und politische Probleme wieder in Gang zu bringen, unterschiedliche Auffassungen zu vergleichen und gemeinsame Nenner zu finden. Ein paar thematische Beispiele:

- Begriffsvertauschung und Meinungsmanipulation,

- über Ausbeutung,

- Konsequenzen aus der Mehrwerttheorie,

- über Ideologie,

- Kapitalismus oder Menschlichkeit...

Wer polemisch argumentiert, kann natürlich argumentativ überziehen. Aber selbst dann, wenn er/sie das nicht tut, werden Polemiker häufig als "Meckerer" und "unbequeme Störenfriede" abgetan.

In Rettlers Büchlein "Einsicht(en) ist das nicht der Fall, auch wenn ich hin und wieder anderer Auffassung bin. Es ist vielmehr wie ein helfender Zeigestock an der Anzeigetafel unserer widerspruchvollen Zeit.


Danke, Wilhelm

Montag, 9. Juni 2025

Wer kann mir helfen?

Wordpress-Veröffentlichung

Zur Veröffentlichung meines Manuskriptes zur rhetorischen Kommunikation (vgl.Post 30.04.25) suche ich jemanden, der mir eine kurze Einweisung (ggf. per Zoom)  zu WORDPRESS geben kann.


gdrode@gmail.com

Samstag, 3. Mai 2025

Aphorismus - eine Meisterform von Rhetorik und Publizistik

Eulenspiegel Verlag, Berlin 1984
Des Teufels kleines Wörterbuch 

Ambrose Bierce (1842 - 1914) stand in der amerikanischen Literatur in einer Reihe mit Könnern wie Edgar Allan Poe, Ernest Hemmingway oder Markt Twain. Geistvoll, treffend und originell konzentrierte er sich vor allem auf Aphorismen , d.h. prägnant formulierte Sinnsprüche, in denen mit Weisheit und Witz Erfahrungen formuliert werden. 

Seine alphabetische Sammlung von ca. 300 herzhaften Aphorismen ist ein brilliantes Beispiel dafür:

Mit Bezug auf die Kommunikation herausgezogene, alphabetisch geordnete Beispiele:

Admiral: der Teil eines Kriegsschiffes, der das Reden besorgt - das Denken übernimmt die Galionsfigur.

Beifall: Echo einer nichtssagenden Bemerkung

Connaiseur: Spezialist, der alles über etwas und nichts über alles andere weiß (connaitre  franz. - kennen)

Diskussion: eine Methode, andere in ihren Irrtümer zu bestärken

Ermutigen: einen Narren in einer Torheit zu bestärken, die ihm bereits schadet

Fabel: kurze Lüge zur Veranschaulichung einer wesentlichen Wahrheit

Glückwunsch: Artigkeit der Missgunst

Höflichkeit: die angenehemste Form der Heuchelei

Intelligenz: Gehirnsekretion, die dazu befähigt, ein Haus von einem Pferd anhand des Daches zu unterscheiden

Jury: mehrere von einem gericht benannte Personen, die den Recjhtsanwälten helfen, das Recht nicht in Gerechtigkeit ausarten zu lassen

Konsultieren: die Zustimmung eines anderen zu etwas einholen, was bereits entschieden ist

Langweiler: jemand, der redet, wenn er zuhören soll

Mensch: ein Lebwesen, so angetan von Illusionen über sich, dass es völlig vergisst, was es eigentlich sein solte

Nörgler: jemand, der unsere Arbeit kritisiert

Optimismus: die Lehrmeinung oder der Glaube, wonach alles schön ist(das Hässliche eingeschlossen), alles gut (vor allem das Schlechte) und alles richtig (insbesondere das Falsche)

Planen: sich den Kopf zerbrechen, wie man am besten ein zufälliges Ergebnis erzielt

[Quatsch = rhetorische Redundanz]

Rhetorik: Verschwörung von Wort und Tat zum Betrug am Verstand

Sprache: Musik zur Verzauberung der Schlangen, die einen fremden Schatz hüten

Tagebuch: tägliche Aufzeichnung über jenen Abschnitt aus dem eigenen Leben, den man sich selber ohne Erröten mitteilen kann

Unterhaltung: Jahrmarkt minderer geistiger Erzeugnisse, wobei jeder Aussteller so auf die Anordnung seiner eigenen bedacht ist, dass er die des Nachbarn nicht zur Kenntnis nimmt

Vernünftig: für Überredung, Warnung und Ausrede zuänglich

Wahrheit: gelungene Mischung von Erwünschtem und äußerer Erscheinung

[X und Y = ?]

Zyniker: ein Lump, dessen unzulängliches Sehrvermögen die Dinge sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten

Mittwoch, 30. April 2025

Kleines Lehr- und Lernwörterbuch für SprecherInnen in Schule, Studium und beruflicher Praxis

 Ein Sammelsurium zur rhetorischen Kommunikation von A wie Aristoteles bis Z wie Zwischenruf


Kleines Lehr- und Lernwörterbuch für SprecherInnen in Schule, Studium und beruflicher Praxis
Ein Sammelsurium zur Rhetorischen Kommunikation von A wie Aristoteles bis Z wie Zwischenruf
(vorläufiger Arbeitstitel)


Ja, ich bin vorerst zufrieden und auch ein wenig stolz. Genau 18:00 habe ich meinen Drucker angewiesen, die vorläufige Zusammenfassung meiner bisherigen Lehrtätigkeit aufs Papier zu bringen. Etwa zwei Jahre habe ich daran geschrieben. Und nun sind immerhin 287 Seiten zusammen gekommen.

Das Sammeln des Stoffes mit Definitionen, Kommentaren und Beispielen sowie umfangreichen Literaturverweisen hat sich lange hingestreckt. Aber am anstrengendsten war das Redigieren. Dabei hat sich der Umfang des ursprünglichen Manuskriptes noch einmal fast verdoppelt. Aber ich weiß auch, dass bis zur endgültigen Druckfassung doch noch einiges zu tun sein wird.

Nun will ich einen Verlag finden. Und sollte mir das nicht gelingen, bleibt immer noch die Möglichkeit, einen Blog zusammen zu stellen. Aber das ist vorerst noch Nebensache.

Im Oktober dieses Jahres starte ich wieder meine Rhetorik-Seminar an der Dualen Hochschule Sachsen (vormals Berufsakademie Sachen, Staatliche Studienakademie Dresden) und an der Hochschule Anhalt in Dessau. Dort habe ich viele Jahre sehr intensiv am Stoff und an der Methodik arbeiten können. Hunderten von Studierenden habe ich versucht, klar zu machen, was es heißt, vor dem Reden das Gehirn einzuschalten. Dazu kamen auch sehr viele Trainings und Coachings in Unternehmen und Organisationen, um deren Kommunikation zu unterstützen. Mal sehen, was noch so wird.

Danke meinen geduldigen Zuhörern, Mit- und Mutmachern und Ratgebern, Kollegen und Freunden.

Dr. rer. pol. G. Dietmar Rode

Rhetorisches Texten und KI

 Auf welche drei Arten macht Copilot komplexe Themen leicht verständlich?

Copilot hat verschiedene Strategien, um komplexe Themen zugänglich und verständlich zu machen. Hier sind drei Wege:

  1. Schritt-für-Schritt-Erklärung: Copilot zerlegt schwierige Konzepte in kleinere, verständliche Teile. So wird jedes Element klarer, bevor die Gesamtheit des Themas betrachtet wird.

  2. Visualisierung und Analogien: Ich nutze anschauliche Beispiele, Analogien oder Metaphern, die sich leicht mit bekannten Ideen oder Alltagserfahrungen verknüpfen lassen. Dies hilft, abstrakte Konzepte greifbarer zu machen.

  3. Anpassung an das Wissen des Nutzers: Copilot passt die Antworten an deinen Wissensstand an und verwendet einfache Sprache, wenn nötig, oder liefert detaillierte Analysen für tiefere Verständnisse.

Das Ziel ist es, dir nicht nur Informationen bereitzustellen, sondern dir auch zu helfen, sie intuitiv zu begreifen. Was möchtest du besser verstehen?

https://copilot.microsoft.com/chats/TKepJM6Fe62N9Bf3AF7aJ

Freitag, 18. April 2025

Grandios

 Nachhaltige Leseempfehlung


In welchen Teil des Wortvorrats man immer greift,

wird, nach überwundener erster Scheu,

man sich bald davon angezogen fühlen. 

Jacob Grimm

When times get rough

 Deutsche Übersetzungshilfen:

... sind sowieso immer die anderen schuld,

... sind die oben so was von doof,

... war früher (fast) alles besser,

... ist mir Politik ohnehin scheißegel,

... stehen in der Zeitung sowies nur Lügen und Scheißhausparolen,

... sage ich dazu überhaupt nichts mehr.

Donnerstag, 3. April 2025

Gregor der Größte?

Eröffnung des neuen Bundestages durch den Alterspräsidenten

Gregor Gysi war das anerkannte Rhetorik-Talent des vorangegangenen Bundestages. Auch ich war immer Fan der linken Ikone als Redner im Bundestag und in der Öffentlichkeit. Auch seine rhetorischen Publikationen wie z.B. "Was Politiker nicht sagen ... weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht" (2022) oder "Es gibt eine Pflicht zur Übersetzung. Über Rhetorik in der Politik" (2010) habe ich begeistert verschlungen.

Nun hätte er mit seiner Rede als Alterspräsident diesen Nimbus der rhetorischen Krönung weiter festigen können. Aber das ist ihm nicht so richtig gelungen. Es begann schon damit, dass er unerwartet das Prinzip der freien Rede verließ, und mit  sichtlicher Aufregung eine Manuskriptrede mit wenig Blickkontakt hielt. Sehen wir uns die Einschätzung des Spieltheoretikers Professor Rieck dazu an: 


https://www.youtube.com/watch?v=n7kdvg5VWrk&t=393s

Die Linke ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in den letzten Jahren rhetorische immer schwächer geworden. was sollten wir daraus lernen?

1. Keiner kann alles immer bestens, selbst Gysi hat seine "Murphie-Tage" (gebrauchte Tage).

2. Üben, üben, üben.  Freies Reden ist mehr als nur das Salz in der Suppe.

3. Man kann nicht nicht kommunizieren (Paul Watzlawick). Was hat Gysi an diesem Tage so verunsichert?


Mittwoch, 2. April 2025

Filibuster = rhetorischer Überfall

 US-Senator Cory Booker protestiert 25 Stunden lang gegen Trump

Endlich wird das Wort Rhetorik wieder mal in einen positiven Kontext gestellt. Es ist zwar kein klassoscher Filibuster, weil es nicht darum ging, weil es nicht um die Verzögerung eines Gesetzesvorhabens ging. Aber eine ungewöhnliche Rede in einer ungewöhnlichen Zeit hat schon ihren Reiz. Trump hat der Redekunst noch nie einen guten Dienst geleistet. Er hat sozusagen ein Zerrbild daraus gemacht. Um so mehr beglückwünsche ich Senator Booker, den ich zwar nicht kenne und bisher nichts von ihm gehört habe, für seine sportliche Leistung mit Esprit.

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-rede-senat-booker-100.html:


"Ich erhebe mich heute Abend, weil ich ehrlich glaube, dass unser Land sich in einer Krise befindet", sagte Booker zu Beginn seiner Rede. Dies seien keine normalen Zeiten. "Und sie sollten im Senat der Vereinigten Staaten nicht als solche behandelt werden. Die Bedrohungen für das amerikanische Volk und die amerikanische Demokratie sind ernst und dringend, und wir alle müssen mehr tun, um ihnen entgegenzutreten."

Am Dienstag wirkte der Senator schon sichtlich erschöpft und lehnte sich bisweilen ans Pult, während er unter anderem die Kürzungen thematisierte, die die Abteilung für Regierungseffizienz des Trump-Beraters Elon Musk vorantreibt. Der Senator und frühere Präsidentschaftsbewerber kritisierte die radikalen Kürzungen des Staatsapparats mit der Entlassung von Tausenden Angestellten des öffentlichen Dienstes.

Booker warf Trump auch vor, immer mehr Macht an sich zu reißen und damit die US-Demokratie zu gefährden. Er sprach dabei von einem verfassungswidrigen Vorgehen Trumps. "In nur 71 Tagen hat der Präsident der Vereinigten Staaten der Sicherheit der Amerikaner, der finanziellen Stabilität, den Grundlagen unserer Demokratie so viel Schaden zugefügt", sagte der demokratische Senator, der in der Kongresskammer den Bundesstaat New Jersey vertritt.

Die USA befänden sich in einem entscheidenden Moment moralischer Entscheidungen. "Es geht nicht um links oder rechts. Es geht um richtig oder falsch", appellierte Booker an den Senat.