Donnerstag, 4. Juli 2019

Öffentlicher Disput

Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!


Gestern auf dem Campus der Hochschule Anhalt in Dessau. Mittagspause. Vor der Mensa viele Studenten. Relaxing. Plötzlich ungewohnte Geräusche. Paukenschläge, Tröten und Sprechchöre:

"Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!" Aus einer Nebenstraße kommt eine größere Gruppe Jugendlicher und Kinder mit Spruchbändern. Allgemeine Aufmerksamkeit. Das finde ich schon mal gut. Was wollen die? Schaut her - wir haben was zu sagen!

In dieser Zeit der politischen Widersprüche und Verwirrungen melden sich die Wähler von Morgen. Aber es wird sofort auch deutlich, dass da mehr bange Gefühle und drängende Fragen sind, als Antworten und klare Vorstellungen:

- Was heißt denn Systemwandel? Überwindung des kapitalistischen Systems mit seinen globalen Auswirkungen wie Kriegen, Umweltzerstörungen, Armut und Ungerechtigkeiten?
- Was können wir denn überhaupt gegen den Klimawandel tun? Gab es Klimawandel nicht schon immer? Und was haben wir demnächst noch zu befürchten?
- Und wie ist es um die schädlichen Wirkungen unserer Lebensweise bestellt, die an vielen Stellen zu kritisieren ist, und deren Folgen die erforderlichen Anpassung an die Klimaentwicklungen zusätzlich problematisieren?

Solche Fragen sind berechtigt. Das bestätigten natürlich auch meine Studenten danach im Seminarraum. Und sie müssen schnellstmöglich und konsequent auf die Tagesordnungen aller Regierungen und Parlamente gesetzt werden! Und deshalb begrüße ich diesen jugendlichen und ehrlichen Protest: Herrschende, hört die Signale - für unsere Zukunft!

G. Dietmar Rode
Blogger, Dozent

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