Was ist eigentlich Freiheit?

Auf den Straßen hört und liest man das Wort im Zusammenhang mit Covid-19 immer wieder? Liegt sie da? Quer oder längs?

Hegel und Engels waren es wohl, die das Zusammenspiel von Freiheit und Notwendigkeit als erste und in ähnlicher Weise aufgriffen. In seinem so genannten Anti-Dühring (Herrn Eugen Dürings Umwälzung der Wissenschaft) schrieb Friedrich Engels, dass die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit wäre. Seitdem haben sich viele die Köpfe darüber zerbrochen, was die wahre Einsicht darstellt und welche Notwendigkeit sich daraus ableiten lässt.

Georg Wilhelm Hegel meinte: "Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird." (In: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften) Wissen die Leute also wirklich, um welche Freiheit es sich handelt, wenn sie diese auf ihre Querdenker-Plakate schreiben, und dann sogar meinen, dass es die im Sinne von Rosa Luxemburg wäre. Aber die meinte schließlich alle politisch Andersdenkenden. Und schon gar nicht so, dass jeder alles denken und machen kann, wie er/sie es will, egal, ob man sich dabei gegenseitig schadet oder nicht.

https://hegel-system.de/de/zitat_freiheit_ist_einsicht_in_die_notwendigkeit.htm

Haben die Plakate-Träger, Slogan-Rufer oder Bedrohungs-Flüsterer wirklich begriffen, was ihre Freiheit ist? Oder sind sie, nach Hegel, die Blinden? In der Wahrheit der Notwendigkeit liegt wohl die Freiheit, sagte der. Und so ist die Pandemie eine naturwissenschaftliche Wahrheit, auch dann, wenn sie noch nicht ausreichend von den Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern erkannt wird. Und so sollten wir lieber vom bisher Erkannten aus handeln, als alles in Zweifel zu stellen:

- Hygiene und Abstand,
- Tests und Analysen und regulierende Maßnahmen,
- Impfen (oder was demnächst auch immer).

Mehr wissen und können wir momentan offenbar noch nicht.

Natürlich findet jeder, der sich nicht impfen lassen will, dass das seine Freiheit wäre. Aber steht das nicht konträr zu meiner Freiheit, dass ich mich unbedingt impfen lassen will, weil ich in meiner Weise denke. Ich lasse mich deshalb nicht als blind beschimpfen.

G. Dietmar Rode

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