Wie aktuell ist das Gedenken an Martin Luther?
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Markus Retzlaff: Der Reformator nach Cranach. Farbradierung von 4 Platten |
Am 31. Oktober 1517 wurden 95 polemische Grundsätze gegen die katholische Kirche an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg veröffentlicht. Das löste revolutionäre Veränderungen in der damaligen Gesellschaft aus, aber auch mit Kriegen und fort dauernden Anfeindungen. |
KI-generiert: Luther und Laptop |
Evangelische Christen in Deutschland und Österreich feiern den heutigen Reformationstag zum Gedenken an Martin Luther. Reformation heißt so viel wie Umgestaltung und Erneuerung, Glasnost und Perestroika, Vernunft und Gerechtigkeit... Aber wir können uns heute ebenso wenig wie damals von unseren Sünden loskaufen. Wir müssen sie erkennen und unser Leben ändern. Sie heißen Egoismus, politische Diktatur, religiöse Ignoranz, Hass und Lüge, Umweltschädigung und Krieg...Über meinem Schreibtisch hängt eine Farbradierung des radebeuler Künstlers Markus Retzlaff aus dem Jahr 2007: Der Reformator nach Cranach. Sie verdeutlicht den Zusammenhang von Religion, Persönlichkeit und Kommunikation. Aber sie eröffnet auch die Frage, warum die wunderbare Friedens-Idee von Jesus Christus seit mehr als zweitausend Jahren trotz aller intellektuellen und technischen Fortschritte immer noch keine Umsetzung findet. „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch." (Johannes 14,27)
Wie können wir das heute übersetzen, wenn es doch an so vielen Orten dieser Welt furchtbare Kriege gibt wie unter anderem in der Ukraine oder in Palästina und Israel? Wie hat sich die Friedensethik der Bergpredigt (Matthäus 5) noch heute erhalten?
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