Wilhelm Rettler
Vor etwa 15 Jahren habe ich erstmals
angefangen, darüber nachzudenken, was ein Begriff ist. Das erscheint für einen Volljuristen mit fast 20jähriger Berufspraxis vordergründig unverständlich.
Das ist es aber nicht, weil sich in die deutsche Sprache, auch in die Fachsprachen, ein falscher Gebrauch des Wortes Begriff eingeschlichen hat. Bei Wikipedia ist dieser falsche Gebrauch normal, wenngleich auch bei einzelnen Artikeln, ein richtiger Wortgebrauch vorkommt.
Seit ich dies verstanden habe, versuche ich gegen den Falschgebrauch anzugehen. Dabei komme ich mir schon beinahe vor, wie Don Quijote, die Hauptfigur des gleichnamigen 1605 erschienenen Romans von Miguel des Cervantes.
Don Quijote ist ein heruntergekommener, leicht verwirrter Ritter, der sich in unsinnige Kämpfe stürzt, so gegen Windmühlen, die er für verzauberte Riesen hält. Bin ich ein moderner Don Quijote? Ist der Begriff meine Windmühle?
Das ist es aber nicht, weil sich in die deutsche Sprache, auch in die Fachsprachen, ein falscher Gebrauch des Wortes Begriff eingeschlichen hat. Bei Wikipedia ist dieser falsche Gebrauch normal, wenngleich auch bei einzelnen Artikeln, ein richtiger Wortgebrauch vorkommt.
Seit ich dies verstanden habe, versuche ich gegen den Falschgebrauch anzugehen. Dabei komme ich mir schon beinahe vor, wie Don Quijote, die Hauptfigur des gleichnamigen 1605 erschienenen Romans von Miguel des Cervantes.
Don Quijote ist ein heruntergekommener, leicht verwirrter Ritter, der sich in unsinnige Kämpfe stürzt, so gegen Windmühlen, die er für verzauberte Riesen hält. Bin ich ein moderner Don Quijote? Ist der Begriff meine Windmühle?
Doch worum geht es eigentlich. Werfen wir einen
Blick in den Online-Duden. Dieser nennt gleich vier verschiedene Bedeutungen
des Wortes Begriff. Uns interessieren hier die ersten beiden nämlich
„1. Gesamtheit wesentlicher Merkmale in einer gedanklichen Einheit, abstrakter Gehalt von etwas“ und„2. Ausdruck, Wort“
wobei der Duden bei „2.“ hinzufügt
„umgangssprachlich“. Besser wäre falsch.
Die erste Definition meint das Richtige, kann
aber trotzdem nicht für optimal befunden werden. Nach zutreffender Betrachtung
ist der Begriff als das von einem Wort bzw. einem sprachlichen Ausdruck
gemeinte Gedankengebilde bzw. seine Bedeutung.
Daher kann die Verwendung des Wortes Begriff
als Synonym für Wort oder Ausdruck nur Verwirrung stiften.
Trotz meiner nur geringen Erfolge gegen den
Falschgebrauch des Wortes Begriff möchte ich mich doch nicht mit Don Quijote
gleichsetzen lassen. Immerhin kann ich mich auf Goethe berufen, der im Dialog
zwischen Schüler und Mephistopheles (Faust) auf den Unterschied von Wort und
Begriff aufmerksam macht.
Der preußische Aufklärer Johann Daniel Friedrich Rumpf sagte im Jahre 1822,
„die
Wörter als Zeichen unserer Begriffe, sind von den Begriffen verschieden“.
Schließlich habe ich im Laufe der Jahre doch
den einen oder anderen überzeugt und von zwei Hochschullehrern wohlwollenden
Zuschriften erhalten. Wer sich näher mit dem Problem beschäftigen
will, kann von mir (whrettler@web.de)
meinen Text „Begriff – Überlegungen zur Verschlumpfung eines Wortes“ kostenlos
anfordern. Bitte Adresse angegeben.
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