von Wilhelm Rettler
Wilhelm Busch: Die beiden Enten und der Frosch |
Trotzdem könnte
an dem Sprichwort etwas dran sein. Wer meinen Gegner, um das martialische Wort
Feind zu vermeiden, bekämpft, dient insoweit meinen Interessen. Ihn deshalb
gleich als Freund zu bezeichnen, geht aber zu weit.
Problematisch
wird es nämlich, wenn der Feind des Feindes nicht nur ein isoliertes Ziel verfolgt,
nämlich die Bekämpfung meines Feindes, sondern darüber hinaus weitere Interessen
hat, die mit meinen nicht und zwar überhaupt nicht übereinstimmen. So ist es in
aller Regel.
Mit dem
Ausdruck Querfront wird die Übernahme linker Themen durch Rechtsextreme
bezeichnet. Es sollen gemeinsame Aktionen von Rechten und Linken geschaffen
werden, so z.B. beim Thema Frieden mit Russland. Wer sich als Linker in
Anwendung unseres Sprichworts darauf
einlässt, öffnet den Rechten damit nicht nur dafür, sondern für ihre
Gesamtpolitik, etwa den Rassismus, Tür und Tor.
Fazit: Man hüte
sich vor diesem Sprichwort.
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