Sonntag, 6. November 2016

14. Jugendredeforum von VRdS und Sächsischem Landtag

Sächsischer Landtag
Afraner Benedikt Ehmer gewann am 05. November 2016

Dresden – Benedikt Ehmer heißt der Sieger des 14. Jugendredeforums des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRDS) und des Sächsischen Landtags. Den 2. Platz teilten sich Ronja Sciretta und Annabell Clemen. Der Wettbewerb fand am Samstag im Plenarsaal des Sächsischen Landtags statt.

Ehmer, der die Jahrgangsstufe 12 des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra in Meißen besucht, überzeugte in seiner Rede zum Thema „Ärzte- und Lehrermangel auf dem Land – Pflichtjahr nach dem Studium?“ nicht nur durch seinen souveränen Vortrag. Der Afraner wartete in seiner Rede auf mit These und Antithese, einem Abwägungsprozess sowie einer klaren Positionierung. Besonders positiv hob die aus Rhetorik- und Medienexperten zusammengesetzte Jury hervor, dass Ehmer einen eigenen Vorschlag entwickelt hatte, um das Problem zu lösen.

Ronja Sciretta, 12-Klässlerin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Zwickau, konnte mit einem mitreißenden und rhetorisch versierten Vortrag zum Thema „Ist die europäische Idee gescheitert?“ überzeugen, der in einen leidenschaftlichen Appell pro Europa mündete. Annabell Clemen wurde von der Jury vor allem für ihren authentischen Stil gelobt. Die Schülerin der 11. Jahrgangsstufe des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums in Großröhrsdorfs hatte das Thema „Die reden mir doch nur nach dem Mund – was ich mir von Politikern wünsche“ zugeteilt bekommen und in einer engagierten Rede aus der Sicht einer 17jährigen umgesetzt. Alle Finalredner – die drei besten Diskutanten aus sechs Diskussionsrunden am Vormittag – hatten den Titel ihres Redethemas erst fünf Minuten vor ihrem Auftritt erfahren.
„Die Jury war sehr angetan vom Niveau nicht nur der drei Sieger, sondern sämtlicher Teilnehmer“, so die Juryvorsitzende und VRdS-Präsidentin Jacqueline Schäfer. „Vor allem in den Diskussionsrunden am Vormittag fiel auf, wie differenziert in der Sache die Schüler waren und wie respektvoll sie miteinander umgingen. Mein Dank geht nicht nur an die Schülerinnen und Schüler, sondern auch an die Eltern und Lehrkräfte, die die jungen Leute fördern und fordern.“ Schäfer hatte zuvor in ihrer Begrüßungsrede eine bessere Debattenkultur für Deutschland gefordert: „Heute reden wir mehr übereinander als miteinander. Wir widersprechen bereits, bevor das Gegenüber ausgesprochen hat. Wir haben verlernt, in der Sache zu streiten. Stattdessen beschimpfen wir uns und werden unsachlich.“
Das Jugendredeforum im Sächsischen Landtag wurde 2003 zum ersten Mal durchgeführt. Von Anfang an wurde es von Hans-Peter Maier, Referatsleiter im Sächsischen Landtag, organisiert. Maier war mit Prof. Sebastian Storz von Dresden Heritage und dem früheren VRdS-Präsidenten Dr. Vazrik Bazil Initiator des Jugendredeforums. In diesem Jahr organisierte er es zum letzten Mal. „Sie sind nicht nur einer der Väter dieses Babys, Sie haben auch dafür gesorgt, dass es zu einem properen Teenager mit einer großen Zukunft herangereift ist“, so die VRdS-Präsidentin in ihrer Würdigung.

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