Donnerstag, 19. März 2020

Literaturempfehlung in Zeiten von Corona

Aus meinem Bücherregal

Paul Watzlawick kennen wohl viele als den Altvater der Kommunikation und den Meister des »Unglücklichseins«. Mir fiel das unscheinbare, schon etwas vergilbte Büchlein (126 Seiten) beim Aufräumen meines Arbeitszimmers in die Hand. Jetzt hat mancher vielleicht etwas mehr Zeit zum Aufräumen, Stöbern und Schmökern. Seltsamerweise hatte ich dieses noch nicht gelesen. Ich schreibe mir sonst immer den Zeitraum auf die Titelseite. 

Im Anfang steht die große Manipulatorin, die Schicksalsgöttin Hekate, die mit ihren drei Hexen schon damals Macbeth mit Glücksversprechen ins Verderben gelockt hatte. Ergo: Es gibt es wohl nicht, das 100-prozentig Gute, die absolute Lösung, das totale Glück. Im Volksmund heißt es: Unter jedem Dach ist auch ein Ach. Und so liegen wir immer wieder Trugschlüssen auf, denn immer wieder kommt es anders und zweitens als man denkt.

Aber da blinzelt auch aus jeder der paradoxen Anekdoten verschmitzt der Erfinder der metakommunikativen Axiome heraus: Nullsummen und Nicht-Nullsummenspiele, digitale und analoge Kommunikation, männliche und weibliche Logik, Tücken der Begrifflichkeiten. Auf der Suche nach Glück und Sicherheit finden wir wohl mehrheitlich die Irrwege und Scheinlösungen.

Ich habe mir schon den nächsten Watzlawick auf den Schreibtisch gelegt: "Wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Du gern Knoblauch essen". Piper Verlag, 2006. Das lese ich aber dann schon zum dritten Mal.

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