Samstag, 7. März 2020

Wortbedeutung versus Wortsinn

Platon, 427/428-348/349 v. Chr.,
griechischer Philosoph:
"Ein falscher Ausdruck stiftet
Verwirrung in unserem Denken."
Noch hinterhältiger?
von Wilhelm Rettler 

In meinem Beitrag vom 02. März 2020 ging es um Euphemismen und Dysphemismen, Wörter mit denen etwas schön- oder schlechtgemacht wird, Falschwörter. Der Oberbegriff dazu ist der Begriff der Konnotation. Dieser Ausdruck bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Nebenbedeutung.

Eine für das Denken wohl noch schlimmere Form der Konnotation als Euphemismen und Dysphemismen sind Wörter, bei denen sich Bedeutung und Nebenbedeutung widersprechen. Paradebeispiel ist das Wortpaar „Arbeitnehmer – Arbeitgeber“


Es geht um ein einfaches ökonomisches Verhältnis. Der Arbeiter verkauft dem Unternehmer seine Arbeit (Arbeitskraft, so Marx) und erhält dafür den Lohn. 

Aus der Perspektive des Unternehmers: Er kauft die Arbeit bzw. Arbeitskraft und zahlt dafür. Mit „Arbeitnehmer“ ist der Arbeiter gemeint, obwohl er doch die Arbeit bzw. Arbeitskraft gibt. 

Die Konnotation stellt die Verhältnisse auf den Kopf. Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt?


Anmerkung:

Rhetorik = vor dem Reden das Gehirn einschalten.
Logik = wenn nach dem Anschalten auch ein Licht brennt.

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