Sonntag, 29. März 2020

Positionslogik

Pro und Contra Schopenhauer
 
Arthur Schopenhauer
(1788 - 1860) war ein
deutscher Philosoph, Autor
und Hochschullehrer.
Schopenhauer entwarf eine
Lehre, die gleichermaßen
Erkenntnistheorie,
Metaphysik, Ästhetik und Ethik
umfasst. Er sah sich selbst als
Schüler und Vollender Immanuel
Kants, dessen Philosophie er
als Vorbereitung seiner
eigenen Lehre auffasste.
(Wikipedia)
von Wilhelm Rettler

Haben politische Positionen etwas mit Logik zu tun? Isoliert betrachtet nicht. Bei der Logik geht es um das folgerichtige Denken. Man muss also eine politische Position zu etwas in Beziehung setzen können, um deren Logik prüfen zu können.

In Art. 3 Abs. 3 Satz 1 Grundgesetz steht, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Die Vertretung rassistischer Positionen steht dazu in einem logischen Widerspruch.

Die CDU ist nach eigenem Verständnis eine Partei der sozialen Marktwirtschaft, also eines gebändigten Kapitalismus. Das war nicht immer so, worauf in diesem Blog kürzlich hingewiesen wurde. Im Ahlener Programm von 1947 forderte sie den Sozialismus. Ein CDU-Mitglied, welches das heute tut, setzt sich in einen Widerspruch zu den Positionen seiner Partei.

(Anmerkung: Das zeigt auch nicht zuletzt das Dilemma dieser Partei insgesamt im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch als Volkspartei und dem Kapitalismus.)

Interessant ist der Umgang mit bedeutenden Denkern. Bestehen Sympathien für einen bestimmten, so tendiert man häufig dahin, alle seine Positionen anzunehmen. Anders herum besteht die Neigung, gleich alle kategorisch abzulehnen, wenn man mit einzelnen nicht einverstanden ist. Das ist nicht richtig und ein Verstoß gegen die Logik. Angenommen die Position q des x ist falsch, dann folgt daraus nicht, dass auch die Position p des x falsch ist. Ich lehne Arthur Schopenhauer ab, soweit er ein Vertreter des subjektiven Idealismus und Monarchist war. Als ausgezeichneten Stilisten und wegen seiner Eristischen Dialektik schätze ich ihn sehr. 


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