von Wilhelm Rettler
Haben politische
Positionen etwas mit Logik zu tun? Isoliert betrachtet nicht. Bei der Logik
geht es um das folgerichtige Denken. Man muss also eine politische Position zu
etwas in Beziehung setzen können, um deren Logik prüfen zu können.
In Art. 3 Abs. 3 Satz 1
Grundgesetz steht, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens,
seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt
werden darf. Die Vertretung rassistischer Positionen steht dazu in einem
logischen Widerspruch.
Die CDU ist nach
eigenem Verständnis eine Partei der sozialen Marktwirtschaft, also eines
gebändigten Kapitalismus. Das war nicht immer so, worauf in diesem Blog
kürzlich hingewiesen wurde. Im Ahlener Programm von 1947 forderte sie den
Sozialismus. Ein CDU-Mitglied, welches das heute tut, setzt sich in einen
Widerspruch zu den Positionen seiner Partei.
(Anmerkung: Das zeigt auch nicht zuletzt das Dilemma dieser Partei insgesamt im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch als Volkspartei und dem Kapitalismus.)
(Anmerkung: Das zeigt auch nicht zuletzt das Dilemma dieser Partei insgesamt im Spannungsfeld zwischen dem Anspruch als Volkspartei und dem Kapitalismus.)
Interessant ist der
Umgang mit bedeutenden Denkern. Bestehen Sympathien für einen bestimmten, so
tendiert man häufig dahin, alle seine Positionen anzunehmen. Anders herum
besteht die Neigung, gleich alle kategorisch abzulehnen, wenn man mit einzelnen
nicht einverstanden ist. Das ist nicht richtig und ein Verstoß gegen die Logik.
Angenommen die Position q des x ist falsch, dann folgt daraus nicht, dass auch
die Position p des x falsch ist. Ich lehne Arthur Schopenhauer ab, soweit er
ein Vertreter des subjektiven Idealismus und Monarchist war. Als
ausgezeichneten Stilisten und wegen seiner Eristischen Dialektik schätze ich
ihn sehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen