Ein aktueller Anwendungsfall
Vor einer Weile habe ich das vorstehende arabische Sprichwort schon einmal kritisch kommentiert. Jetzt geistert ein aktueller Fall durch Politik und Medien. Das Land Sachsen-Anhalt hat der Erhöhung des Rundfunkbeitrags seine Zustimmung verweigert. Das Geschrei von ARD, ZDF und Deutschlandradio ist groß. Anschlossen haben sich ihm auch Teile der linken Bewegung.
Vielleicht zu Recht wird der Beginn einer Zerschlagung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zugunsten der Privatsender vermutet. Richtig ist, dass die Privatsender fast nur Müll anbieten und an erster Stelle stehen, wenn es um Verdummung geht. Die öffentlich-rechtlichen Sender werden zu Recht als Qualitätsmedien bezeichnet. Müll findet man dort in der Regel nicht. Aber: Die öffentlich-rechtlichen Sender verbreiten einseitig Positionen der Reichen und Superreichen in diesem Lande, zugegebenermaßen auf erheblich höherem Niveau als die Privatsender. Ausnahmen kommen schon mal vor, haben aber eher Alibicharakter.
Politisch stehen die Öffentlich-rechtlichen auf derselben Seite wie die Privatsender. Daher sind auch die Öffentlich-rechtlichen meine Gegner. Nun hat sich die AFD neben der CDU gegen die Erhöhung des Rundfunkbeitrags gestellt. Ich bin ein Gegner von AFD und CDU. Feind von AFD und CDU ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Also ist er der Feind meines Feindes. Nach dem arabischen Sprichwort müsste der öffentlich-rechtliche Rundfunk mein Freund sein. Ich lasse mir aber von CDU und AFD nicht vorschreiben, wer mein Freund zu sein hat. Das Sprichwort ist damit ad absurdum geführt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen