Definiens, Definiendum, Tautologie und Freiheit

Ein Kreuzfahrtschiff ist ein Schiff, das immer
nur im Kreuz fährt. Foto: Wikipedia

Was iss denn das?

von Wilhelm Rettler 

„Definiens ist ein Begriff, durch den in einer Definition das Definiendum erklärt wird. Definiendum ist der in einer Definition zu erklärende Begriff.“ (Wiktonary) <Die Verwendung des Wortes Begriff erscheint mir fraglich, was ich im Rahmen dieses Beitrags nicht vertiefen kann.>

Beispiel: Ein gleichseitiges Viereck mit vier rechten Winkeln ist ein Quadrat.

„Gleichseitiges Viereck mit vier rechten Winkeln“ ist das Definiens, „Quadrat“ das Definiendum.

Eine Tautologie ist eine Definition, die das zu Erklärende in die Erklärung aufnimmt. Tautologien bringen keinen Erkenntnisgewinn und sind immer wahr.

Beispiel: „Ein Haus mit einem Dach ist ein Haus.“

Da weiß man immer noch nicht, was ein Haus ist. Formal betrachtet ist der Satz Rosa Luxemburgs, „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“, eine Tautologie. Er definiert Freiheit nicht, sondern erweckt nur den Eindruck.

Vielfach wird Freiheit als das Recht verstanden, alles zu tun, was einem beliebt. Es ist offensichtlich, dass das nicht richtig ist. Mein Recht hat seine Grenzen an den Rechten anderer. Man darf nicht töten oder stehlen. Ob die ungezügelte Reisefreiheit, die die die Betonierung zahlreicher Küstengebiete zur Folge hat, die Meeresverseuchung durch Traumschiffe oder Massenfernreisen um den ganzen Globus herum, unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll ist, darf bezweifelt werden. Hegel sagte, „Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit“. Freiheit hat etwas mit Vernunft zu tun. Ob das etwa auf Kitsch, Schund und Kriegspropaganda zutrifft, darf bezweifelt werden.