Sonntag, 27. November 2016

Seine einfache Sprache ist sehr wirksam

Donald Trump:
https://de.wikipedia.org/wiki/Donald_Trump
Über Donald Trumps Rhetorik

Die Neueste Züricher Zeitung (NZZ, Matthias Knecht) führte am 27.11.2016 ein Interview mit der Linguistin Elisabeth Wehling, die Trumps Wahlsieg, nicht auf Grund von Umfragen, sondern ihrer Untersuchungen zur politischen Sprache, vorausgesagt hatte. Sie erklärt im Interview, was man von Trumps "Rhetorik" lernen kann. 


Die aus Hamburg stammende Linguistin leitet am International Computer Science Institute in Berkeley Projekte zur Erforschung von Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung. Davon handelt auch ihr neuestes Buch «Politisches Framing». 


Und hier ist das Interview im vollen Wortlaut:

NZZ am Sonntag»: Sie gehören zu den wenigen Wissenschaftern, die einen Sieg Donald Trumps für wahrscheinlich hielten. 

Elisabeth Wehling: Ja, ich habe immer gesagt, Trump wird es schaffen. Damit wurde ich jetzt um 500 Dollar reicher. Denn ich war in unserem Forschungsteam in Berkeley die Einzige, die auf ihn gesetzt hat. Allerdings, zum Ende stellte ich mich wegen der Umfragen langsam auf Wettschulden ein.

Sie verliessen sich jedoch nicht auf Umfragen, sondern auf Ihre Untersuchungen der politischen Sprache.
Das stimmt, und es ist mir fast unheimlich, wie sehr das gestimmt hat.

Was ist an Trumps Sprache so besonders? 

Die Einfachheit. Trump ist auf einem Niveau, das nennen wir in der Forschung «basic level cognition». Das sind immer Wörter, die sinnlich wahrnehmbar sind, die man förmlich anfassen, schmecken, sehen, hören kann. Die Mauer nach Mexiko ist so etwas. Diese einfache Sprache ist sehr wirksam. Das ist empirisch belegt.

Mittwoch, 16. November 2016

Reden müssen meistens erst einmal geschrieben werden....

Dörte Hartung (links), Dr. G. Dietmar Rode,
Antje Hermenau (rechts)
Verband der Redenschreiber gründet Regionalgruppe in Sachsen

Am 22.11. 2016 hat sich im Café Lingner/Foyer des Deutschen Hygiene-Museums Dresden die Regionalgruppe des Verbandes der Redenschreiben deutscher Sprache gegründet. Gründungsmitglieder sind Antje Hermenau (Vizepräsidentin des VRdS, vormals Mitglied des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Landtages, Strategin), Dörte Hartung (AOK) und Dr. G. Dietmar Rode (Dozent). Sandra Lange (VSW) wird zukünftig ebenfalls mitarbeiten, war an diesen Tage aber leider verhindert.

Der Verband hat sich für 2017 besonders das Thema "Debattenkultur" auf die Fahne geschrieben. Die Regionalgruppe möchte in diesem Jahr mit drei eigenen Veranstaltungen ihren Anteil in Sachsen leisten. Dazu gilt es zunächst erst einmal, die organisatorischen Voraussetzungen auszubauen und weitere Kontakte, z.B. zur Sächsischen Zeitung und zur Landespressekonferenz, zu knüpfen. Weitere Interessenten sind herzlich willkommen.

Zur Webseite des Verbandes bitte hier anklicken.

Freitag, 11. November 2016

Versöhnliche Töne statt Hass

Trumps erste Rede

Pressemitteilung des Verbandes
der Redenschreiber deutscher Sprache

09. November 2016


Jacqueline Schäfer
seit Juni 2016 Präsidentin des VRdS
Berlin – Zur ersten Ansprache des künftigen US-Präsidenten Donald Trump sagt die Präsidentin des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), Jacqueline Schäfer:

"Zumindest in seiner ersten Ansprache nach der Wahl hat Trump versöhnliche, verbindliche Töne angeschlagen. Dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Noch nie nach dem Krieg war ein US-Wahlkampf so rüde im Ton wie in diesem Jahr. Es regierte pure Emotion, die auch vor Hass keinen Halt gemacht hat. Auch in Europa gibt es die Tendenz, Fakten auszusparen und stattdessen mit persönlichen Meinungen zu agitieren. Im Blick auf die anstehende Bundestagswahl sind nun die Politiker gefordert, Haltung zu beziehen, sie mit Fakten zu untermauern und vor allem den Wählern zuzuhören."

Über den VRdS

Der VRdS wurde 1998 gegründet. Er plädiert für lebendige und verständliche Reden, mit denen Informationen und Botschaften glaubwürdig vermittelt werden. Dem Verband gehören derzeit rund 460 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Sie liefern Redemanuskripte und Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie private Auftraggeber und ehrenamtliche Mandatsträger.Weitere Informationen:

Verband der Redenschreiber deutscher Sprache
Auf der Steinkaule 7
53639 Königswinter
Anja Martin, Pressesprecherin
Telefon: 0163 63 88 900
presse@vrds.de
www.vrds.de

Sonntag, 6. November 2016

14. Jugendredeforum von VRdS und Sächsischem Landtag

Sächsischer Landtag
Afraner Benedikt Ehmer gewann am 05. November 2016

Dresden – Benedikt Ehmer heißt der Sieger des 14. Jugendredeforums des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRDS) und des Sächsischen Landtags. Den 2. Platz teilten sich Ronja Sciretta und Annabell Clemen. Der Wettbewerb fand am Samstag im Plenarsaal des Sächsischen Landtags statt.

Ehmer, der die Jahrgangsstufe 12 des Sächsischen Landesgymnasiums St. Afra in Meißen besucht, überzeugte in seiner Rede zum Thema „Ärzte- und Lehrermangel auf dem Land – Pflichtjahr nach dem Studium?“ nicht nur durch seinen souveränen Vortrag. Der Afraner wartete in seiner Rede auf mit These und Antithese, einem Abwägungsprozess sowie einer klaren Positionierung. Besonders positiv hob die aus Rhetorik- und Medienexperten zusammengesetzte Jury hervor, dass Ehmer einen eigenen Vorschlag entwickelt hatte, um das Problem zu lösen.

Ronja Sciretta, 12-Klässlerin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums Zwickau, konnte mit einem mitreißenden und rhetorisch versierten Vortrag zum Thema „Ist die europäische Idee gescheitert?“ überzeugen, der in einen leidenschaftlichen Appell pro Europa mündete. Annabell Clemen wurde von der Jury vor allem für ihren authentischen Stil gelobt. Die Schülerin der 11. Jahrgangsstufe des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums in Großröhrsdorfs hatte das Thema „Die reden mir doch nur nach dem Mund – was ich mir von Politikern wünsche“ zugeteilt bekommen und in einer engagierten Rede aus der Sicht einer 17jährigen umgesetzt. Alle Finalredner – die drei besten Diskutanten aus sechs Diskussionsrunden am Vormittag – hatten den Titel ihres Redethemas erst fünf Minuten vor ihrem Auftritt erfahren.
„Die Jury war sehr angetan vom Niveau nicht nur der drei Sieger, sondern sämtlicher Teilnehmer“, so die Juryvorsitzende und VRdS-Präsidentin Jacqueline Schäfer. „Vor allem in den Diskussionsrunden am Vormittag fiel auf, wie differenziert in der Sache die Schüler waren und wie respektvoll sie miteinander umgingen. Mein Dank geht nicht nur an die Schülerinnen und Schüler, sondern auch an die Eltern und Lehrkräfte, die die jungen Leute fördern und fordern.“ Schäfer hatte zuvor in ihrer Begrüßungsrede eine bessere Debattenkultur für Deutschland gefordert: „Heute reden wir mehr übereinander als miteinander. Wir widersprechen bereits, bevor das Gegenüber ausgesprochen hat. Wir haben verlernt, in der Sache zu streiten. Stattdessen beschimpfen wir uns und werden unsachlich.“
Das Jugendredeforum im Sächsischen Landtag wurde 2003 zum ersten Mal durchgeführt. Von Anfang an wurde es von Hans-Peter Maier, Referatsleiter im Sächsischen Landtag, organisiert. Maier war mit Prof. Sebastian Storz von Dresden Heritage und dem früheren VRdS-Präsidenten Dr. Vazrik Bazil Initiator des Jugendredeforums. In diesem Jahr organisierte er es zum letzten Mal. „Sie sind nicht nur einer der Väter dieses Babys, Sie haben auch dafür gesorgt, dass es zu einem properen Teenager mit einer großen Zukunft herangereift ist“, so die VRdS-Präsidentin in ihrer Würdigung.

Samstag, 5. November 2016

Schriftgut

Messe Dresden

Bitte anklicken.
„Jedes Mal, wenn man ein Buch öffnet, lernt man etwas“, besagt ein chinesisches Sprichwort.

Ein Credo, das sich auch die Dresdner Literaturmesse schriftgutseit nunmehr fünf Jahren auf die Fahne schreibt. Am 5. und 6. November 2016, also zur idealen Lesezeit, wenn die Tage kürzer, die Stuben kuscheliger und die Bücher dicker werden, präsentiert dieschriftgut in der MESSE DRESDEN wieder ein buntes und kreatives Angebotsspektrum aus der Welt der Literatur.

Als generationsübergreifendes Event konzipiert, zeichnet sich die Messe als ein einmaliger Mix zwischen Produktschau (Buchmesse) und interaktiven Erlebnismöglichkeiten rund um das Thema Lesen aus. Regionale und überregionale Literaturschaffende bieten also nicht nur ihre Bücher bzw. Produkte an, sondern eröffnen zudem allen Interessierten einen Blick hinter die Kulissen des Schreibens, eines Verlages, einer Buchbinderei, Druckerei oder anderer Handwerke, die man heute vielleicht schon nicht mehr alltäglich zu Gesicht bekommt.
Der mehr als 200 qm große „Jahrmarkt des Wissens“ des Leseförderungsvereins „Mittelpunkt BUCH“ verspricht den großen und kleinen Gästen zudem wieder ein ganzes Wochenende lang das umfangreiche Wissen aus Büchern nicht nur zum Lesen, sondern Abenteuer und Geschichten zum Staunen und Anfassen. Fragen wie „Wo kommen die Buchstaben und Zahlen her?“ oder „Welche sind die schönsten, kompliziertesten, am besten getarnten, schnellsten und geheimnisvollsten Schriftzeichen der Menschheit?“ werden pädagogisch wertvoll anhand von Experimenten beantwortet.

Ein stimmiges Bühnenprogramm mit Lesungen, Vorträgen, Workshops und Musik rundet die schriftgut hochwertig ab.